Öffentlich-rechtliches Fernsehen ohne Jugendliche?

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Öffentlich-rechtliches Fernsehen ohne Jugendliche?

Februar 04, 2011 - 12:00
ARD-Jugendkanal ist überfällig!

„Wie finden die Jüngeren in die ARD?“ – zu diesem Titel tagt am 28.02.2011 die „Gremienvorsitzendenkonferenz“ der ARD in Köln. Wer allerdings glaubt, hier seien Angebote für die Jugend Thema, der irrt: Unter „Jüngere“ versteht die ARD die Gruppe der unter 50-Jährigen. Das zeigt aus Sicht des Landesjugendrings das Problem: „Die ARD hat die 14- bis 27-Jährigen nicht im Blick!“, warnt Isabel Hoever, die Vorsitzende des Landesjugendrings. Seit drei Jahren wird in der ARD diskutiert, dass ein ARD-Jugendkanal geschaffen werden müsse, um diese Zielgruppe überhaupt noch zu erreichen. Die Strategiegruppe „Digital Natives“ im SWR hat dazu bereits ein Konzept für einen jungen TV-Kanal der ARD entwickelt. Beschlossen wurde bisher in den ARD-Gremien noch nichts.

Das Problem ist, dass es bisher zu wenig Programminhalte in der ARD gibt, mit denen ein Jugendkanal gefüllt werden könnte. Der SWR produziert zwar bereits jugendaffines Programm für DASDING.tv, doch dieses Material reicht für einen eigenen Kanal nicht aus. Die einzelnen Landesrundfunkanstalten und anstaltsübergreifende Kooperation auf ARD-Ebene müssten zusätzliches Material speziell für die Zielgruppe produzieren. Neben dem TV spielt hier natürlich das Angebot eines solchen Kanals im Internet eine wichtige Rolle.

Der Landesjugendring Baden-Württemberg fordert den Südwestrundfunk und seine Gremien auf, gegenüber den anderen Landesrundfunkanstalten und der Politik offensiv für eine baldige Bereitstellung eines ARD-Jugendkanals zu werben. „Die Konzepte dafür sind vorhanden, was fehlt ist einzig der politische Wille, sich für diese Zielgruppe stark zu machen.“, kritisiert Hoever.

Der Landesjugendring ist die Arbeitsgemeinschaft von 28 Jugendverbänden auf Landesebene und von den Orts-, Stadt- und Kreisjugendringen in Baden-Württemberg. Er vertritt die Interessen von rund einer Million Kindern und Jugendlichen.

Gekürzte Pressemeldung des Landesjugendrings Baden-Württemberg e.V.

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