Landesschülerbeirat belegt Doppelnominierung beim Jugendbildungspreis
Stuttgart. - Die offiziell legitimierte Schülervertretung auf Landesebene feiert in diesen Tagen gleich mehrfach. Passend zum 20-jährigen Bestehen des Landesschülerbeirats (LSBR) freut man sich gleich zweimal über Auszeichnungen im Rahmen des Jugendbildungspreises. „Verdient haben wir das Ganze nur durch unsere nachhaltige, zielstrebige und zukunftsorientierte Arbeit!", so der Vorsitzender des 10.Landesschülerbeirats, Selman Özen.
Der Landesschülerbeirat vertritt die Interessen der rund 1,6 Millionen Schülerinnen und Schüler in Baden- Württemberg gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit. Er arbeitet selbstverantwortlich und im öffentlichen Ehrenamt. Zusätzlich organisiert das Gremium diverse Projekte in Bezug auf Themen wie Bildung, Integration und Nachhaltigkeit.
„Von Jugendlichen für Jugendliche" ist das wichtigste Prinzip
Der nun bereits zum achten Mal ausgerichtete, traditionsreiche Landesschülerkongress ist eines der ausgezeichneten Projekte. Vom 3. bis 4. März 2012 versammelten sich rund 200 Schülerinnen und Schüler in der Stadthalle Tuttlingen. Der Landesschülerkongress steht ganz im Fokus der Bildungspolitik und des Schulalltags. Es geht um Schülermitverantwortung (SMV) und Projektarbeit an der eigenen Schule sowie auch um bildungspolitische Themen wie die Fragen nach G8/G9, Gemeinschaftsschule, Ganztagsschule und vieles mehr. Hier wurden Möglichkeiten angeboten sich untereinander zu vernetzen und Ideen, Fragen und Kritik zum Bildungssystem zu sammeln.
Im Rahmen mehrerer Podiumsdiskussionen mit Vertretern des Kultusministeriums und des Landtags, konnte die Schülerschaft direkt Fragen an die Gesprächsrunde stellen, was die Veranstaltung für Schüler seit Jahren äußerst attraktiv macht.
Nicht zuletzt trägt hierzu wohl auch das abwechslungsreiche (Abend-)Programm dazu bei.
„Unsere Erwartungen an den Landesschülerkongress wurden voll übertroffen. Mit gutem Gewissen kann ich sagen, dass es uns Schülervertretern gelungen ist eine Plattform für die Schülerschaft des Landes zu schaffen. Jetzt kommt es darauf an, dass wir Schüler und die Politiker konstruktiv die gemeinsamen Ziele für mehr Schülerbeteiligung umsetzen“, so resümiert Simon Windmiller, ehemaliger Vorsitzender des 9. Landesschülerbeirats.
Bezeichnend waren die partizipativen Elemente der Veranstaltung. Durch interaktive Workshops und offene Diskussionsforen zu Bildungspolitik und Schülerbeteiligung wurden die Ideen, Meinungen und Sorgen der teilnehmenden Schüler aufgegriffen und mit hochrangigen Bildungspolitikern (u.A. Dr. Frank Mentrup, Staatssekretär im Kultusministerium) diskutiert. Die Teilnehmer konnten aktuell via SMS ihre Fragen direkt auf eine Leinwand einblenden lassen. „Wir denken, dass sowohl Herr Mentrup als auch die Bildungspolitiker wichtige Anregungen für mehr Schülerbeteiligung vorrangig behandeln. Jetzt geht es darum, wie wir diese gemeinsam auf einer konstruktiven Basis umsetzen“, so Windmiller.
Sie stellen alles selbst auf die Beine!
Mangelnde gesellschaftliche Partizipation junger Menschen, vor allem derer mit Migrationshintergrund, ist ein viel diskutiertes Thema in den deutschen Medien.
Die zweite Nominierung geht an das innovative Projekt „Jugend- Vielfalt-Tage", das gemeinsam mit dem Jugendforum des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart e.V., dem Stadtjugendring Stuttgart und dem Jugendrat Stuttgart organisiert wurde. Die Jugend-Vielfalt-Tage setzten sich an drei Tagen intensiv mit den Themen Integration und „Kultureller Dialog in Deutschland" auseinander. Diese Möglichkeit der Auseinandersetzung bot sich in drei, durch Experten moderierten Workshops, einem Planspiel und einer Zukunftswerkstatt an. Abschließend wurden die erarbeiteten Ergebnisse dem Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser der Stadt Stuttgart, Herrn Werner Wölfle, während einer Podiumsdiskussion vorgestellt. „Bei diesem innovativen Projekt bedanke ich mich bei der Vielfalt der Stadt Stuttgart und unserem super Team! Wir haben das komplette Projekt selbst organisiert. Die Nominierung für den Jugendbildungspreis 2012 ist das Sahnetörtchen!", so Selman Özen, der Organisator des Projekts.
Zusätzlich belegen die Jugend-Vielfalt-Tage den zweiten Platz beim Vielfaltpreis, der durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert und durch die Jugendstiftung Baden- Württemberg vergeben wird.
Die Preisverleihung findet am 22. Februar im Jugendhaus Cann in Bad Cannstatt statt.
Alle Projekte, die sich um den Vielfaltpreis beworben haben.