Mit 18 sollte jeder schon mal gewählt haben!
?In einer älter werdenden Gesellschaft müssen wir neue Wege gehen, damit die Interessen von Kindern und Jugendlichen in die Politik einfließen?, sagt der neue Vorsitzende des Landesjugendringes Baden-Württemberg, Berthold Frieß. In seiner Wahlrede bei der heutigen Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände in Stuttgart forderte Frieß eine Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre. ?Gerade weil es immer weniger junge Menschen gibt, muss die Gruppe der jüngeren Wähler größer werden?, sagt Frieß, ?das ist ein wichtiger Impuls für die Politik.? Von dem Modell eines Wahlalters ab 14 müsse auch intern erst Überzeugungsarbeit geleistet werden, glaubt Frieß. ?Obwohl zwei Drittel der Jugendlichen sich in der letzten Shellstudie für die Möglichkeit zur Wahl des Bundestages ab 14 ausgesprochen haben, sind auch viele Jugendliche bei diesem Thema noch skeptisch. Bei einem Wahlrhythmus von fünf Jahren, können manche mit 23 Jahren zum ersten Mal an Landtagswahlen teilnehmen. Das darf nicht sein! Mit 18 Jahren sollte jeder schon einmal den Landtag gewählt haben?, so Frieß.
Eine Absenkung des Wahlalters wäre auch eine Herausforderung für den Landesjugendring glaubt der neue Vorsitzende: ?Es sind sicher ganz neue Ideen für die politische Jugendbildung gefragt, um für die Wahlen zu motivieren und vorzubereiten ? auch beim Landesjugendring.?
Frieß geht es beim Problem der älter werdenden Gesellschaft nicht darum zu polarisieren: ?Es darf nicht so weit kommen, dass darüber diskutiert wird, ob jemand kein Hüftgelenk mehr bekommt. Die Diskussion erfordert den gegenseitigen Respekt zwischen den Generationen?, betont Frieß. ?Die Jugendverbände können hier, auch in Zusammenarbeit mit ihren Erwachsenenverbänden, einen wichtigen Beitrag leisten.?