Spannung in der Luft

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Spannung in der Luft

Juni 01, 2016 - 12:00
Kino-Studie des Max-Planck-Instituts: Kinobesucherinnen und -besucher verraten anhand ihres Atmens, welche Filmszene gerade läuft.

Wissenschaftler/-innen des Max-Planck-Instituts für Chemie und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben während verschiedener Filmvorführungen die Luft in Kinosälen analysiert und festgestellt: Jeder Film hinterlässt ein charakteristisches Muster in der Atemluft. Ob eine Filmszene spannend, lustig oder eher langweilig ist, lässt sich somit neuerdings auch chemisch bestimmen. Die Mainzer Forscher/-innen untersuchten, wie sich die Zusammensetzung der Atemluft veränderte, während Zuschauerinnen und Zuschauer Filme unterschiedlicher Genres ansahen: Komödien wie "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" und "Buddy" oder Actionfilme wie "Der Hobbit" und den Science Fiction-Thriller "Tribute von Panem". Anhand der Substanzmuster ermittelten die Forschenden, wie die Zuschauerinnen und Zuschauer auf einzelne Filme reagierten, und zwar Szene für Szene. So konnten sie anhand ihrer Analyse rekonstruieren, welche Szene sich auf der Leinwand gerade abspielte. Am eindeutigsten sind die chemischen Muster demnach bei spannenden oder lustigen Szenen.
Die Forschenden sehen in den Atem-Messungen ein großes Potenzial etwa für die Erforschung des menschlichen Atems, die Rückschlüsse auf den Stoffwechsel erlaubt. Messungen in der Atemluft großer Menschenmengen bieten so eine Alternative zu Studien an Individuen, für die zunehmend ethische Hürden errichtet werden.

Weitere Informationen unter: www.lehrer-online.de/1111742.php

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