Stellungnahme zur Regierungserklärung

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Stellungnahme zur Regierungserklärung

April 29, 2005 - 12:00
Das ?Kinderland? braucht Beteiligung

?Wir begrüßen das von Ministerpräsident Günther Oettinger in seiner Regierungserklärung formulierte Ziel, Baden-Württemberg zu einem ?Kinderland? zu machen?, sagt der Vorsitzende des Landesjugendrings Baden-Württemberg, Berthold Frieß. ?Doch kommt ein solches ?Kinderland? nicht ohne die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen aus?, so Frieß. ?Kinderfreundlichkeit? könne sich nicht nur auf eine umfassende Betreuung beziehen, sondern bedeute auch, die Anliegen von Kindern und Jugendlichen wahr und ernst zu nehmen. Dafür müssten Kinder und Jugendliche in Schule und Gesellschaft beteiligt werden. ?Nicht nur Eltern brauchen, wie von Oettinger beschrieben, Wahlfreiheit, sondern auch Kinder. Daher fordern wir die Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre. So werden Jugendliche zu einer politisch ernst zu nehmenden Zielgruppe?, betont Berthold Frieß.
?Wir stimmen Herrn Oettinger zu: Mit Betreuung allein ist es nicht getan, es geht vielmehr um die verstärkte Bildung von Kindern und Jugendlichen?, so Frieß. Die von Oettinger gewünschte ?Integration von Schule und Gesellschaft? spiegele sich bereits vielerorts in der Kooperation von Jugendarbeit und Schule wieder. ?Die vorgeschlagenen ehrenamtlichen ?Jugendbegleitern? sollten dabei aber ausdrücklich für Bildungsaufgaben vorgesehen und ausgebildet werden?, fordert Frieß. Gleichzeitig müsse der Bereich Jugendarbeit seine eigene Identität behalten: ?Es darf sich nicht das ganze Bildungsgeschehen auf die Schule beschränken. Es braucht zusätzliche Orte, z.B. Ferienfreizeiten und Jugendgruppen außerhalb der Schule, in denen Kinder und Jugendliche durch ihr eigenes Engagement lernen,? sagt Frieß, ?schließlich ist die Jugendarbeit genauso ein Ort der Bildung wie die Schule.?
?Ein Kinderland ist Baden-Württemberg dann, wenn wir sagen können: Hier wird Kindern und Jugendlichen umfassende Bildung zuteil und ihren Bedürfnissen und Interessen wird ein großer Stellenwert eingeräumt?, betont Frieß.