Vollversammlung beschließt Positionen im ?Bauplan Zukunft?
Leitbeschluss zum Bauplan Zukunft
Im Rahmen der Aktion ?Bauplan Zukunft. Damit die Jugend nicht alt aussieht? hat der Landesjugendring Baden-Württemberg e.V. im letzten Herbst mit den ?Jungen Thesen zur Zukunft? einen Denkanstoß aus Sicht der jungen Generation zur Diskussion um den Demographischen Wandel vorgelegt. Die Forderungen im breiten Themenspektrum waren nun einen Tag vor der Landtagswahl Gegenstand einer engagierten und intensiven Diskussion in der Vollversammlung des Landesjugendrings.
Zusammengefasst im Bauplan Zukunft haben die Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings Anforderungen an eine zukunftsfähige und damit jugendgemäße Landespolitik formuliert. Die Forderungen zu den Themen Bildung, Partizipation, Konsolidierung öffentlicher Haushalte, Sozialversicherung, jugendspezifischen Lebensräumen, Medien, Arbeitslosigkeit, Einwanderung und Integration, Förderung von Familien, Geschlechtergerechtigkeit, sowie Umwelt und Ressourcen werden nun der neuen Landesregierung mit auf den Weg gegeben.
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Vorstellung der Kommission Integration
Seit dieser Vorstandsperiode arbeiten Jugendverbände der MigrantInnenselbstorganisationen (MSO), in der Kommission Integration mit Jugendringen und LJR-Mitgliedsverbänden zusammen. Drei der MSO stellten sich und ihre Arbeit vor. Neben der DJO (Deutsche Jugend in Europa), die Mitglied im Landesjugendring ist, waren dies die Deutsche Jugend aus Russland Baden-Württemberg und der Bund der Alevitischen Jugend. Letzterer stellt über den Stadtjugendring Stuttgart den Vorsitzenden der Kommission Integration, Deniz Kiral. Er vertritt diesen Bereich auch im Vorstand des Landesjugendrings.
Gesamtbildungskonzept
Auf der Basis eines Antrags aus der Kommission Bildung des Landesjugendrings wiesen die Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings auf Probleme durch die Einführung des achtjährigen Gymnasiums hin: ?Kinder und Jugendliche erleben beim Eintritt in das Gymnasium einen radikalen Wechsel ihres Alltags. Durch die hohe wöchentliche Stundenzahl und die langen Schultage ist eine kindgerechte Alltagsgestaltung nicht mehr möglich?, kritisiert der einstimmig gefasste Beschluss. Dadurch fehlt die Zeit zum so genannten ?informellen Lernen?, das laut OECD zu über 70 Prozent außerhalb der Schule stattfindet, unter anderem in der Jugendarbeit. ?Ehrenamt braucht Freiraum! Wenn Kinder und Jugendliche keine Zeit für das ehrenamtliche Engagement haben, fehlt ihnen diese wichtige Erfahrung und den Vereinen und Verbänden der Nachwuchs.?
In ihrer Vollversammlung forderten die Delegierten der Jugendverbände in Baden-Württemberg von der Landesregierung ein ?Gesamtbildungskonzept?, das die einzelnen aktuellen Entwicklungen zu einem ?sinnvollen Ganzen? verbindet. Um die anstehenden Aufgaben einer Ganztagsbildung gemeinsam zu lösen soll der Landtag eine Enquetekommission einrichten, in der auch die Jugendarbeit vertreten ist, so die Forderung der Jugendverbände.
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Wahlalter 14
Als Anstoß zu mehr Partizipation verabschiedete die Versammlung einen Antrag zur Senkung des Wahlalters auf 14 Jahre. Dieser soll in die landespolitische Diskussion eingebracht werden. Verbunden mit der Senkung des Wahlalters muss gleichzeitig die politische Bildung und Beteiligung von Jugendlichen verbessert werden, so der Antragstext. ?In einem Kinderland Baden-Württemberg müssen Kinder und Jugendliche etwas zu sagen haben und ernst genommen werden ? ein Schritt dazu ist die Absenkung des Wahlalters?, so Berthold Frieß, der Vorsitzende des Landesjugendrings. Da der Staat den 14-jährigen mit der Religions- und Staatsmündigkeit viel zutraut, sollte er ihnen nach Ansicht der Jugendverbände auch zugestehen, eine politische Wahlentscheidung zu treffen. ?Damit wird mehr Gerechtigkeit zu Gunsten der jungen Generation und ein größeres Gleichgewicht zwischen den Generationen erreicht?, erläutert Frieß. Die von einigen Parteien geforderte Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre geht den Jugendverbänden nicht weit genug ? auf Grund der demographischen Entwicklung bringe sie zu wenige Effekte.
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Weitere Beschlüsse
Mit Blick auf die Entwicklungen im Land, aber auch auf Bundesebene hat sich die Vollversammlung des Landesjugendrings einstimmig für den Erhalt der Jugendhilfeausschüsse in ihrer jetzigen Form ausgesprochen. Außerdem soll nach Wunsch der Delegierten die Qualifizierung der Arbeit im JHA ausgebaut werden.
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Mit dem Programm Jugendbegleiter, dass aktuell in der Modellphase anläuft, hat sich diese Frühjahrsvollversammlung nach dem Themenschwerpunkt Bildung bei der Vollversammlung im November vergangenen Jahres nicht ausführlich befasst. In einem Beschluss auf Antrag der DGB-Jugend fordern die Delegierten der Jugendverbände für die weitere Umsetzung des Jugendbegleiters eine tragfähige Lösung zur Freistellung. In der Diskussion wurde deutlich, dass es für weitere Einschätzungen des Programms Jugendbegleiter zu früh ist und weitere Entwicklungen abgewartet werden sollen.
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Die Pressemeldung zur Vollversammlung steht auch als pdf-Datei zum Download zur Verfügung