Wahlalter absenken?

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Wahlalter absenken?

Juli 07, 2006 - 12:00
Der Deutsche Bundesjugendring beschäftigt sich mit politischer Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.

Das Wahlrecht ist ein herausgehobenes demokratisches Beteiligungsinstrument. Parteien beziehen in ihren Wahlprogrammen häufig die Erwartungen und Bedürfnisse der Wählerinnen und Wähler ein. Das bedeutet in unserem Wahlsystem den Ausschluss der Interessenslagen der nicht wahlberechtigten jungen Menschen. Deshalb veranstaltete der Deutsche Bundesjugendring unter dem Titel „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen – Wahlalter absenken?!“ am 30. Juni 2006 in Kassel einen bundesweiten Fachtag. Mit Fachleuten der Jugendverbandsarbeit aus ganz Deutschland wurde das Thema intensiv diskutiert.

Es wurden aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema vorgestellt: Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung interessieren sich über 50 Prozent der Jugendlichen für Politik. Deutschland nimmt hier im Europavergleich einen Spitzenwert ein. Dabei gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Verständnis für politisches Geschehen und dem Interesse der Jugendlichen. Hier sieht sie einen Anknüpfungspunkt für die Arbeit der Jugendverbände.

Gefordert wurde auch ein Wahlrecht ohne Altersgrenze. Die Umsetzung sieht vor, dass über einen formlosen Antrag der Eintrag in die Wählerliste erfolgt. Grundsätzlich kann der Antrag mit jedem Alter erfolgen, die Stimme ist an die Person gebunden und kann nicht übertragen werden.

Alle Diskussionsteilnehmer betrachteten es als wichtig, dass auf allen politischen Ebenen ernsthafte Mitwirkungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche geschaffen werden. Die junge Generation müsse insbesondere bei Entscheidungen ihres direkten Lebensumfeldes Einfluss nehmen können. Der Deutsche Bundesjugendring wird auf seiner Vollversammlung Ende Oktober 2006 in Berlin über eine Absenkung des Wahlalters diskutieren.

Quelle: www.dbjr.de

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