Bauplan Zukunft. Damit die Jugend nicht alt aussieht

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Bauplan Zukunft. Damit die Jugend nicht alt aussieht

Juli 05, 2005 - 12:00
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Die Idee
Deutschland wird älter: Es werden weniger Menschen geboren, gleichzeitig steigt die Lebenserwartung. Im Jahr 2030 wird jeder dritte Deutsche über 60 Jahre alt sein.
"Kinder sind das Kapital des Alters", sagt ein afrikanisches Sprichwort; "die Jugend ist unsere Zukunft", ist ein wohl jederman/jederfrau geläufiges, geflügeltes Wort. Wenn es aber zukünftig immer weniger Kinder und Jugendliche geben wird, stellt sich für uns die Frage, wie das ?Aufwachsen in öffentlicher Verantwortung? (Titel des 11. Kinder- und Jugendberichtes, 2002) getragen und gestaltet werden kann.
Wie ist es "jung" oder "alt" zu sein? Wie wird der demographische Wandel unsere Gesellschaft verändern? Welche Auswirkungen wird dieser Wandel auf (Jugend)Verbände und andere soziale Organisationen haben, welche Auswirkungen für die Kommunen und die Lebenswelten der Kinder, Jugendlichen, Familien und Senioren? Wie können die steigenden Kosten für Sozialversicherung und Rente gerecht verteilt werden? Wie sollte ein ?neuer? Generationenvertrag aussehen?
Vor diesem Hintergrund ist es dem Landesjugendring und seinen Mitgliedsorganisationen ein Anliegen, Möglichkeiten und Orte der inhaltlichen Beschäftigung mit der komplexen Thematik zu schaffen. Hierbei geht es sowohl um die inhaltliche Auseinandersetzung unter Jugendlichen als auch um den Dialog mit den Generationen.

Das Ziel
Ziel dieser Initiative ist es, dass die junge Generation erfahren kann, welche Auswirkungen der demographische Wandel für die Mädchen und Jungen und für die gesamte Gesellschaft haben wird. Im Rahmen des gesamten Projektes besteht die Möglichkeit, sich mit dem Thema ?Jung und Alt in einer Gesellschaft? jugendgemäß und intensiv zu beschäftigen. Bei all den hier formulierten Zielsetzungen ist es uns ein großes Anliegen, mit den Generationen und den PolitikerInnen ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus soll der Dialog mit Politik aufzeigen, welche Vorstellungen es für ?politische Handlungskonzepte? geben kann.

Die Teilprojekte
Im Kern von ?Bauplan Zukunft. Damit die Jugend nicht alt aussieht?, stehen Konferenzen vor Ort. Bei diesen sollen ? auch als Beitrag der Jugendarbeit zur Vorbereitung der Landtagswahlen im März 2006 ? mit Politikerinnen und Politikern, aber auch unter den Generationen Gespräche und Diskussionen entstehen und stattfinden. Der Landesjugendring schlägt mit dieser Aktion vor, das Themenspektrum des Demographischen Wandels dazu als Thema, Aufhänger und Anlass zu nehmen. Ähnlich den Ehrenamtskonferenzen 2003 und der Aktion ?Wir schicken den Landtag in die Ferien? 2004 stellt der Landesjugendring seinen Mitgliedsorganisationen ? zusätzlich zu den inhaltlichen Produkten, die weiter unten beschrieben sind - Materialien zur Vorbereitung und Durchführung dieser Konferenzen zur Verfügung.
Um die Diskussion zum Themenbereich des Demografischen Wandels, aber auch den intergenerativen Dialog in der Jugendarbeit anzuregen, wird eine Arbeitshilfe mit Material und Methoden erscheinen, die viele Anregungen für Gruppenstunden und Freizeiten gibt.
Als Beitrag zur politischen Auseinandersetzung in der Jugendarbeit, Öffentlichkeit und Politik, unter anderen rund um die derzeit arbeitende Enquete-Kommission ?Demographischer Wandel ? Herausforderungen für die Landespolitik?, gibt der Landesjugendring eine Zusammenstellung von Forderungen heraus. Diese sollen kein fertiges Politikprogramm sein und sind auch kein durch alle Instanzen abgestimmtes Positionspapier des Landesjugendrings. Vielmehr wollen sie die Bereiche aufzeigen, in denen wir jetzt schon und in Zukunft Probleme sehen, und zur Diskussion anregen.
Mit attraktiven Postkarten, einer Homepage, die die Aktion begleitet, und einem Sendeschwerpunkt zum Thema in DAS DING, dem Jugendsender des SWR, sollen Jugendliche direkt angeregt werden, sich mit der Demografischen Entwicklung und den Folgen für die Gesellschaft von morgen auseinanderzusetzen.
Die Homepage richtet sich in erster Linie an die junge Generation. Hier werden die zentralen Themen in jugendgemäßer Form zu finden sein. Neben den Informationen soll es ein Diskussionsforum geben und die Themen- und Diskussionsschwerpunkte der einzelnen Konferenzen. Jugendliche können ihre Meinung durch Abstimmung zum Ausdruck bringen. Alle Materialien und Arbeitshilfen zur Aktion sind dort platziert.
Der Startschuss für die Aktion ?Bauplan Zukunft. Damit die Jugend nicht alt aussieht? ist mit Erscheinen der Materialien öffentlichkeitswirksam auf einer Landespressekonferenz am 23.9.2005 geplant.
Den Auftakt der Konferenzen vor Ort bildet eine zentrale Generationenkonferenz im Landtag am 6.102005 unter Beteiligung von VertreterInnen von Landesseniorenrat, Landesfrauenrat und Landesfamilienrat. Kern dieses Tages ist ein moderiertes Gespräch mit den Abgeordneten, die in der Enquetekommission mitarbeiten.
Für die Verzahnung der unterschiedlichen Teilprojekte von ?Bauplan Zukunft. Damit die Jugend nicht alt aussieht? sollen die Ergebnisse der Diskussionen in den Gruppenstunden, bei den Konferenzen und auf der Homepage beim Landesjugendring gebündelt und über die Homepage auch immer wieder zugänglich gemacht werden. Dazu werden im Rahmen der Materialien verschiedene Methoden vorgeschlagen.
Die angestoßenen Diskussionen sollen, fast zeitgleich mit der Wahl zum Landtag in Baden-Württemberg, auf der Vollversammlung des Landesjugendrings am 25.3.2006 in ein Positionspapier münden, das der dann neuen Landesregierung mit auf den Weg gegeben wird. Für den Abschluss der Aktion ?Bauplan Zukunft. Damit die Jugend nicht alt aussieht? ist eine größere Veranstaltung mit prominenter Besetzung geplant, bei der die Positionen des Landesjugendrings diskutiert werden.

Weitere Informationen könnte ihr bei Eva Lang (lang@ljrbw.de) oder bei Udo Wenzl (wenzl@ljrbw.de) erhalten ? wer Interesse an der Durchführung einer regionalen Konferenz hat, soll mit Udo Wenzl Kontakt aufnehmen.