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Alkoholverkaufsverbot ist Aktionismus
Für puren Aktionismus hält der Vorsitzende des Landesjugendrings Baden-Württemberg, Berthold Frieß, das diskutierte nächtliche Verkaufsverbot von Alkohol. Die Uhrzeit, in der junge Ausgeher sich billigen Alkohol an Tankstellen oder in Supermärkten holen, liege am frühen Abend, vor dem Besuch der Diskothek, erklärte Frieß, ein nächtliches Verbot schieße da am Ziel vorbei.
Junge Menschen, die in Gefahr sind, in Alkoholmissbrauch, Gewalt und Kriminalität abzurutschen, brauchen laut Frieß gezielte Hilfsangebote, Begleitung und Unterstützung. „Es gibt bereits eine Fülle an guten Beispielen, bei denen Polizei, Jugendamt, Mobile Jugendarbeit und Beratungsstellen vorbildlich zusammenarbeiten“, lobt Frieß.
Wenn es denn unbedingt ein Verbot sein solle, mit dem man Alkoholkonsum begegnen wolle, dann schlägt Frieß ein Werbeverbot für Alkoholika vor: „Brauereien, die sich mit ihrer Marke jahrelang auf gesponserten Fußballplätzen verewigen, wie bei der Fußball-WM geschehen, senden das deutliche Signal: Alkohol ist allgegenwärtig und gesellschaftlich voll akzeptiert!“