Menschenrechte fangen zu Hause an
Menschenrechte definieren vor allem Rechte jedes Einzelnen gegenüber dem Staat. Sie nehmen aber auch uns in die Verpflichtung, die Menschenrechte zu verteidigen und für andere und die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Wie das gehen kann, zeigt die neue Internetseite www.menschenrechte.jugendnetz.de.
In Portraits im Bereich „Aktiv dabei“ kommen dazu ganz verschiedene Jugendliche zu Wort: Adrien ist Schulsanitäter, Zeka spielt einmal in der Woche mit Kindern Fußball im Jugendhaus, Carola und ihre beiden Freundinnen sind Streitschlichterinnen, Mario besucht alte Menschen.
Mit Fotos und kurzen Texten werden in "Menschenrechte – Deine Rechte" die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 vorgestellt. Schnell wird dabei deutlich, dass es bei Menschenrechten auch um unseren Alltag geht. Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz ist ein eklatanter Verstoß gegen Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten. Auch die Diskussion um einen Mindestlohn hat etwas mit Menschenrechten zu tun. Festgeschrieben ist hier, dass jeder das Recht auf einen fairen Lohn hat, der ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Wenn der Lohn dazu nicht ausreicht, muss der Staat zusätzlich dafür sorgen.
Welche Rechte habe ich und was kann ich tun, wenn meine Rechte verletzt werden oder ich Zeuge von Unrecht bin? Um diese Frage geht es im Bereich „Meine Rechte“. Neben Informationen will die Seite vor allem Mut machen, sich zu wehren und Hilfe zu holen. Wenn Jugendliche auf dem Schulhof Zeuge einer Schlägerei werden oder an der Bushaltestelle ein Obdachloser angepöbelt wird, geht es nicht darum, den Helden zu spielen, sondern hinzugucken, einzuschreiten oder Hilfe zu organisieren.
Die Plattform www.menschenrechte.jugendnetz.de ist ein Projekt der Jugendstiftung Baden-Württemberg im Rahmen des Bundesprogramms „Vielfalt tut gut“.