Wie kinderfreundlich ist Deutschland?

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Wie kinderfreundlich ist Deutschland?

April 02, 2009 - 12:00
Bundesregierung mit Bericht über Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland in Verzug

20 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Kinderrechtskonvention sehen die deutschen Kinderorganisationen weiterhin Defizite bei der Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland.

Der Zusammenschluss von über 100 deutschen Organisationen, Verbänden und Institutionen – darunter auch UNICEF – kritisierte, dass die Bundesregierung ihren am 4. April 2009 fälligen Bericht an den für Kinderrechte zuständigen Ausschuss der Vereinten Nationen nicht rechtzeitig vorlegen wird. Das Ausmaß der Kinderarmut, die Benachteiligung von Kindern beim Zugang zu guter Schulbildung und die Ungleichbehandlung von Flüchtlingskindern
geben den Organisationen besonderen Grund zur Sorge. Die Organisationen machen auf eine wachsende Kluft zwischen Kindern und die Ungleichbehandlung von Kindern in Deutschland aufmerksam:
Kinderarmut: Fast jedes sechste Kind in Deutschland lebt in einer Familien, die weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat. Besonders betroffen sind Kinder aus Einelternfamilien, Mehrkindfamilien und Familien mit Migrationshintergrund. Kinder sind stärker von Armut betroffen als
Erwachsene.
Bildung: 2006 haben rund 76.000 Schülerinnen und Schüler die Schule verlassen, ohne zumindest den Hauptschulabschluss zu haben - das sind 8 Prozent der 15- bis 17-Jährigen. Im Schuljahr 2007/2008 sind 234.000 Kinder „sitzen geblieben“, circa 300.000 gelten als Schulverweigerer. Bei Kindern mit Migrationshintergrund sind
Sprachprobleme entscheidend für den weiteren Bildungsweg, sie sind auf Hauptschulen deutlich über- und an Gymnasien unterrepräsentiert.
Situation der Flüchtlingskinder: Obwohl gerade sie besonderen Schutz und Fürsorge brauchen, wachsen viele der bis zu 300.000 Flüchtlingskinder unter inakzeptablen Lebensbedingungen auf. Viele leben ständig in der Sorge, dass sie oder ihre Eltern abgeschoben werden, ohne Zugang zu Freizeit-, Spiel- oder Ausbildungsmöglichkeiten.

Quelle: www.national-coalition.de

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