Bildung, Beteiligung und Integration entscheiden über die Zukunft Baden-Württembergs
„Sie sind an den richtigen Themen dran“, lobten gleich mehrere Landtagsabgeordnete den Zusammenschluss der Jugendverbände in Baden-Württemberg, den Landesjugendring. 40 VertreterInnen aus Jugendverbänden waren Ende letzter Woche im Landtag, um das Positionspapier „Bauplan Zukunft – Damit die Jugend nicht alt aussieht“ zu überreichen. Darin sind elf Themenfelder zur Gestaltung des Demografischen Wandels aus Sicht der jungen Generation beschrieben. Die Jugendlichen forderten eine verstärkte politische Beteiligung von Jugendlichen und nannten als Beispiel die Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre. Sorgen macht den Jugendlichen der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt: zu wenig Ausbildungsplätze und Endlosschleifen in Praktikas vermitteln den Jugendlichen das Gefühl, nicht gebraucht zu werden. Die Integration von MigrantInnen ist ein Thema, das auch die Jugendverbände beschäftigt, schilderten die VertreterInnen.
„In ihrem Papier machen Sie es genau richtig: Sie nennen konkrete Werkzeuge, stoßen aber auch die breite Diskussion über die wichtigen Themen an“, sagte die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Ute Vogt. „Es bringt nichts, beim Thema Bildung nur über Instrumente und Schulstrukturen zu diskutieren, die Frage ist vielmehr: Wie kann Lernen Freude machen?“. Die Wirtschaft sieht die jugendpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Sabine Kurtz bei der Ausbildungsfrage in der Pflicht: „Die Unternehmen suchen heute genau den Deckel, der auf ihren Topf passt.“ Demographie und Migration bezeichnet der jugendpolitische Sprecher der Grünen Siegfried Lehmann als die größten Themen der nächsten 10 – 20 Jahre: „Sie sprechen in ihrem Papier die Kernthemen an. In Stuttgart leben zu 40 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund - da muss der Fokus auf der Integration liegen. Das ist wichtiger als die Nullverschuldung 2011“. Dem konnte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP, Heiderose Berroth, nicht zustimmen: „Die Nullverschuldung muss sein!“, sagte sie. Sie forderte die Jugendverbände auf, beim Thema Geschlechtergerechtigkeit mit gutem Beispiel voran zu gehen, und in landespolitische Gremien verstärkt Frauen zu
entsenden.