Eine Million Mal Spaß
Während der Sommerferien besuchten viele Landtagsabgeordnete eine der rund 5.700 Ferienfreizeiten und Zeltlager der Jugendverbände in Baden-Württemberg. Besonders erfreulich für den Landesjugendring: ein großer Teil der neu gewählten Abgeordneten von Grünen, CDU, SPD und FDP nutzten die Gelegenheit, auf diese Weise die verbandliche Jugendarbeit kennenzulernen.
Zu entdecken gab es viel, immerhin gibt es in Baden-Württemberg Freizeitenkonzepte wie das Treecamp („Wir zelten im Baum“) in Forbach oder das schwul-lesbische Sommercamp in Reichenau. Viele Freizeiten bemühten sich, ihrem Besuch echtes Lagerfeeling zu bieten und beteiligten sie kurzerhand an den anfallenden Aktionen; so durfte Sozialminister Manne Lucha beim BDKJ-Zeltlager Schwende Holz hacken, SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Stoch war der „Märchenonkel“ auf der AWO-Freizeit im Hasenloch und Staatssekretär Volker Schebesta spielte im KjG-Sommerlager in Bad Wildbad beim Völkerball mit. Insgesamt etwa 30.000 junge Ehrenamtliche betreuten dieses Jahr die Kinder und Jugendlichen bei den Freizeiten. Nach Berechnungen des Landesjugendrings kommen rund eine Million Tage zusammen, die Kinder und Jugendliche auf den Freizeiten verbringen.
Dafür braucht es Rückhalt in der Politik: „Viele Angebote der Jugendarbeit sind abhängig von einer langfristigen Förderung – mit den Sommerkampagnen wollen wir den Abgeordneten des Landtags zeigen, dass dieses Geld gut angelegt ist“, sagt Kai Mungenast, stellvertretender Vorsitzender des Landesjugendrings.
Politikerinnen und Politiker ins Gespräch mit den Jugendverbänden zu bringen sei eines der Ziele der Kampagne, erklärt Mungenast: „Auf der Landesebene kommen unsere Forderungen oft sehr abstrakt daher. Bei einem Besuch werden die Erfolge der Jugendverbandsarbeit sichtbar – immerhin nehmen um die 150.000 Kinder und Jugendliche Jahr für Jahr an den Ferienangeboten teil. Aber auch Herausforderungen werden greifbarer. Zum Beispiel braucht es dringend eine bessere Förderung für die Jugendleiter/-innen-Schulungen. Viele Verbände arbeiten hier an der Grenze des finanziell Möglichen.“
Unter anderem waren die jugendpolitische Sprecherin und Sprecher der Fraktionen, Christine Neumann (CDU), Thomas Poreski (Grüne), Andreas Kenner (SPD) und Jürgen Keck (FDP/DVP) bei der Kampagne dabei. Die Abgeordneten der AfD wurden nicht zur Sommerkampagne eingeladen. Das hatten die Mitgliedsorganisationen des Landesjugendrings bei ihrer Vollversammlung beschlossen. Die Kampagne endet mit der Abschlussveranstaltung im Landtag. Diese findet dieses Jahr Ende Oktober statt.
Mehr zu Sommerkampagne 2016: www.ljrbw.de/sommerkampagne.html