Kultusminister Helmut Rau: Digitale Medien verbessern und bereichern schulisches Lehren und Lernen
"Die Medienoffensive Schule II hat gezeigt, dass die Einbeziehung digitaler Medien in den Unterricht und eine kompetenzorientierte Medienbildung in der Schule zu einer Qualitätsverbesserung schulischen Lehrens und Lernens beitragen können", sagte Kultusminister Helmut Rau MdL anlässlich der Veröffentlichung des akutellen Berichts des Kultusministeriums.
Seit 2002 forciert die Medienoffensive Schule II den Einsatz neuer Medien und eine moderne Medienbildung in allen weiterführenden Schularten und Schulstufen. Stärker noch als in der Medienoffensive Schule I sollten neue Medien in die Didaktik und in die methodische und organisatorische Gestaltung des Unterrichts integriert werden. Im Bereich der Grundschulen sollte der Einsatz der neuen Medien in Modellschulen erprobt werden. Finanziert wurde die Medienoffensive Schulle II, die Teil der Zukunftsoffensive III des Landes Baden-Württemberg ist, aus Mitteln der Landesstiftung Baden-Württemberg in Höhe von rund 29 Millionen Euro.
Die Medienoffensive Schule II sei in allen Projekten ein voller Erfolg, bilanziert Rau. Zwischen den fünf einzelnen Projektbereichen haben sich vorteilhafte Synergien entwickelt. Beispielsweise kommen der technische Support für schulische Computernetze und die in diesem Zusammenhang angebotenen Beratungsleistungen allen anderen Projekten der Medienoffensive Schule II zugute. Das Landesmedienzentrum (LMZ) stellt unter anderem für die Nutzung im Untericht geeignete Medien für alle Schularten zur Verfügung (beispielsweise auf der Online-Plattform SESAM). Das LMZ fördert zudem im Projekt "Medi@Culture" den kritischen Umgang mit Medien. Im technischen Bereich ist das LMZ Projektträger eines leistungsfähigen zentralen Unterstützungsangebots, das die Beratung, die Entwicklung von Netzwerklösungen für Schulen und die zentrale Hotline für schulische Netzwerke umfasst. Dieses Angebot soll Schulen und Schulträger durch Informationen und individuelle Hilfestellungen zur Einrichtung, Wartung und Pflege schulischer Netzwerke finanziell und arbeitstechnisch entlasten und die Verfügbarkeit der Netze und der Arbeitsplatzrechner in den Schulen sicherstellen.
Ein weiteres Ziel der Medienoffensive war es, Schülerinnen und Schüler mit geistiger Behinderung beim schulischen Lernen durch spezielle Software und entsprechende technische Möglichkeiten zu unterstützen. Durch geeignete Arbeitsstrukturen und Medien ist es gelungen, eine Basis für die Nutzung neuer Medien in der pädagogischen Förderung von Menschen mit Behinderung zu etablieren, die die Lernmöglichkeiten verbessern und der gesellschaftlichen Teilhabe dienen.
Die im Rahmen der Bildungsplanreform 2004 eingeführten neuen Bildungspläne sehen den Einsatz des Computers in den einzelnen Fächern und Fächerverbünden der weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in allen Schulstufen verpflichtend vor. Für Lehrkräfte gibt es schulart- und fächerspezifische Fortbildungen für den konkreten Einsatz der elektronischen Medien im Unterricht. Von diesen Angeboten haben bislang mehr als 16 000 Lehrkräfte profitiert.
Die Stärkung von Medienbildung und Medienerziehung in den Schulen, insbesondere im Hinblick auf den präventiven Jugendmedienschutz wird auch in Zukunft ein wichtiges Feld innerhalb der Medienpädagogik sein. Der Einsatz von E-Learning im schulischen Alltag soll in den nächsten Jahren weiter erprobt und entwickelt werden. Angefangen bei der Möglichkeit, Lern- und Lehrinhalte multimedial aufzubereiten und Selbstlernphasen zu fördern, bietet E-Learning viele Möglichkeiten, die in Verbindung mit Angeboten des präsenten Lernens in der Schule an Bedeutung gewinnen. Mit Unterstützung von E-Learning kann das Lernen ergänzt und der Unterrichtsprozess flexibler gestaltet werden.
Weitergehende Informationen zur Medienoffensive Schule II und zu den einzelnen Projekten gibt es unter www.medienoffensive.schule-bw.de.