Medienarchive sind bezahltes öffentliches Eigentum!

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Medienarchive sind bezahltes öffentliches Eigentum!

Dezember 05, 2008 - 12:00
Rundfunkstaatsvertrag soll nicht zu Lasten der Jugend geändert werden

Die geplanten Einschränkungen der Medienangebote öffentlich-rechtlicher Sender im Internet kritisiert die Vollversammlung des Landesjugendrings (LJR) Baden-Württemberg deutlich. „Wenn die Sender ihrem gesetzlichen Versorgungsauftrag entsprechen wollen, müssen sie Angebote machen, die auch Kinder und Jugendliche ansprechen“, sagte Peter Thomas, Fachvorstand Medien des Landesjugendrings und Mitglied des SWR-Rundfunkrates. Aus Sicht des LJR geht die Änderung des Rundfunkänderungsstaatsvertrages in die völlig falsche Richtung.

Gerade junge Menschen nutzen statt dem klassischen Fernsehprogramm verstärkt Inhalte im Internet für Bildung, Information und Unterhaltung. Damit auch sie vom Angebot der Öffentlich-Rechtlichen profitieren, müssen diese Inhalte weiterhin im Internet in Form von Online-Archiven zur Verfügung stehen. „Die Inhalte der Medienarchive von ARD und ZDF sind bereits durch die Rundfunkgebühren bezahlt – sie sind damit sozusagen öffentliches Eigentum“, erklärte Peter Thomas. „Es ist politisch nicht vermittelbar, warum Medieninhalte, die aus Gebühren bezahlt wurden, nicht frei verfügbar sind, wenn dies technisch möglich und rechtlich zulässig ist,“ so Thomas weiter.

Der Landesjugendring fordert Politikerinnen und Politiker auf, die rechtlichen Voraussetzungen für eine öffentliche, nicht-kommerzielle Nutzung des Archivmaterials der Sender zu schaffen. Die Sender sollten zudem darauf hinwirken, dass die Mediatheken für Kinder und Jugendliche „Quellen selbstgestalteter Bildung und Mediennutzung“ sein können, so der Beschluss der Versammlung.

In diesem Sinne fordert der Landesjugendring, einen eigenen Fernsehkanal für Jugendliche zu schaffen. „Der Kinderkanal und das Kindernetz des SWR sind großartige Erfolgsmodelle“, lobt Peter Thomas, „auf die allerdings in der Jugendphase kein entsprechendes Angebot folgt. Die 12- bis 18-Jährigen brauchen ein attraktives Programm auf demselben Qualitätsniveau“, fordert er. Andernfalls drohe die Gefahr, dass Jugendliche zu den privaten Anbietern abwandern und die öffentlich-rechtlichen Medien ihrem Versorgungsauftrag nicht gerecht würden.

Quelle und weitere Infos: www.ljrbw.de

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