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Schulen müssen werbefrei bleiben!
Wo Vorschriften direkte Werbung verbieten, stößt man immer öfter auf Sponsoring-Aktivitäten, bei denen letztlich für Hersteller und Produkte geworben wird. Ob mit Firmenlogo bedruckte Schreibblöcke verschenkt, Schul- und Sportfeste gesponsort oder Unterrichtsmaterialien von Lebensmittelherstellern eingesetzt werden: Die Schule wird missbraucht, um Kinder und Jugendliche früh an Marken zu binden.
Dass Maßnahmen in Schulen wettbewerbswidrig sein können, zeigte die Aktion von Bahlsen ?Sammeln für die Klassenfahrt?. Hier waren Schüler und Eltern aufgerufen, durch den Kauf von Bahlsen-Produkten Punkte zu sammeln, die bei Zustimmung des Klassenlehrers eine vergünstigte Klassenfahrt ermöglichten. Nach einer Klage der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. erklärte das Oberlandesgericht Celle die Aktion für unzulässig, weil psychologischer Kaufzwang ausgeübt wurde.
Viele Schulleitungen nehmen Angebote von Unternehmen an, da ihre eigenen finanziellen Mittel immer knapper werden. Die Verbraucherzentralen fordern die verantwortlichen Ministerien auf, kommerzielle Produktwerbung an Schulen bundesweit zu verbieten und strenge Kriterien für Sponsoring-Maßnahmen zu setzen. Kindern muss in Kindergarten und Schule ein kritischer Umgang mit Werbung vermittelt werden, damit sie eine Chance bekommen, selbstbestimmte Kaufentscheidungen zu treffen.
Hintergrundinformationen gibt's unter www.vz-bw.de/werbung_in_schulen.