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Zu wenig Mitbestimmung, keine Chancengerechtigkeit, zu viel Druck – aber sonst geht`s uns gut!
Vielen Kindern und Jugendlichen geht es ihren eigenen Angaben nach gut. Aus ihrer Perspektive werden ihre Rechte im Großen und Ganzen gewahrt. Doch sie sehen auch erhebliches Verbesserungspotenzial. Im ersten Kinder- und Jugendreport zur UN-Berichterstattung bemängeln Kinder und Jugendliche, dass sie zu wenig gehört und dass zu viele Entscheidungen, die unmittelbaren Einfluss auf sie haben, ohne sie getroffen werden. In ihrem Wohnumfeld haben sie häufig den Eindruck, dass Kinder- und Jugendinteressen an letzter Stelle oder gar nicht berücksichtigt werden. Sie prangern die ungleichen Bildungs- und Teilhabechancen an. Und trotz eines seit zehn Jahren gesetzlich verankerten Rechts auf gewaltfreie Erziehung gibt ein Fünftel der Kinder an, dass dieses Recht in ihren Familien „manchmal“ oder „oft“ verletzt wird. Der Report offenbart weiter, wie massiv junge Menschen unter zunehmendem Stress durch die Schule leiden. „Freizeit? Durch Schule und Hausaufgaben wird mein ganzer Tag bestimmt!“
Kinder und Jugendliche haben den Kinderrechten in Deutschland ein Zeugnis ausgestellt. Der erste Kinder- und Jugendreport wird dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das dieses Projekt der AGJ gefördert hat, sowie der National Coalition für die Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland überreicht, dem Zusammenschluss von über hundert Nichtregierungsorganisationen, die die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland kritisch begleiten.
Den Bericht und weitere Infos gibt's auf der Website www.kinder-jugendreport.de.