Wechsel an der Spitze des Landesjugendringes
Als Interessenvertretung der Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg sieht der neue Vorsitzende Berthold Frieß den Landesjugendring. Bei der heutigen Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände in Stuttgart wurde der 36-jährige einstimmig zum Vorsitzenden gewählt.
Zu seinen Stellvertretern bestimmten die über 60 Delegierten den bisherigen Vorsitzenden Jochen Mack und die 25-jährige Julia Reichert. Der geschäftsführende Vorstand wird um die Sprecher der neun inhaltlichen Kommissionen des Landesjugendringes ergänzt. Neu eingerichtet wurde eine Kommission zum Thema Bildung.
Berthold Frieß hat bereits langjährige ehren- und hauptamtliche Erfahrung in der Jugendarbeit. Seit vier Jahren ist er Landesreferent für Jugendpolitik beim Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (ejw) und genausolage ehrenamtlich Mitglied im Vorstand des Landesjugendrings. ?Die Jugendpolitik macht mir immer noch Spaß, auch nach den bewegten vergangenen zwei Jahren als stellvertretender Vorsitzender?, sagte Frieß zu seiner Kandidatur. ?Es ist gut zu sehen, dass ich mit meinem Engagement etwas bewirken kann?, so Frieß.
?In Zukunft wird nicht unbedingt die Zahl der Mitglieder einer Organisation im Mittelpunkt stehen?, glaubt Frieß, ?sondern ihre inhaltliche Kompetenz. Gerade von Seiten der Politik ist der Landesjugendring zunehmend als fachliche Instanz gefragt.?
Der bisherige Vorsitzende Jochen Mack (35) hat nach dreieinhalb Jahren Amtszeit nicht mehr für diesen Posten kandidiert, sondern für einen der beiden Stellvertreterposten. Mit dem Ende seiner Tätigkeit als Landesreferent des Bundes der Katholischen Jugend im nächsten Jahr sei seine berufliche Zukunft noch offen. Trotzdem will Mack die verbleibende Zeit nutzen: ?Es sind viele gute Sachen in dieser Amtszeit passiert. Ich möchte Begonnenes gern fertig machen. Für mich ist noch immer Thema, wie die Beratung für die Jugendorganisationen verbessert werden kann?, so Mack.
Neu in den Vorstand kam die 25-jährige Pädagogin Julia Reichert. Sie ist seit dem vergangen Jahr Bildungsreferentin beim Kreisjugendring Tuttlingen und hat bei mehreren Projekten auf Landesebene mitgearbeitet - so hat sie den Bildungskongress ?Jugendarbeit ist Bildung? 2004 in Stuttgart mitorganisiert und leitet das Projekt ?Bausteine Kooperation Jugendarbeit und Schule? des Landesjugendrings.
Repräsentativ ist der geschäftsführenden Vorstand in einem Punkt nicht unbedingt: Alle drei Vorstandsmitglieder sind verheiratet, die beiden Vorsitzenden sind jeweils zweifache Väter.