Junge, Frauen, Familien und Ältere: in der Adventszeit gemeinsam noch erwartungsvoll

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Junge, Frauen, Familien und Ältere: in der Adventszeit gemeinsam noch erwartungsvoll

Dezember 13, 2005 - 12:00
Gemeinsame Presseerklärung des Landesjugendrings, des Landesfrauen-, des Landesfamilien- und des Landesseniorenrats

- Was bringen die Erkenntnisse der Enquetekommission Demografischer Wandel?

- Junge, Frauen, Familien und Ältere: in der Adventszeit gemeinsam noch erwartungsvoll

- Nicht nur Wissen und wohlmeinende Worte sondern Handeln wird erwartet

Die Chancen des Demografischen Wandels im Südwesten können nur zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern und nicht über ihre Köpfe hinweg genutzt und auch manche Probleme nur gemeinsam gelöst werden. Darauf haben am Donnerstag in Stuttgart der Landesjugendring, der Landesfrauen-, der Landesfamilien- und der Landesseniorenrat hingewiesen. Anlass dafür ist, dass die Enquetekommission des Landtags am Freitag über ihre Erkenntnisse informieren will.
Bei der politischen Lobby für die Jungen, die Frauen, die Familien und die Senioren überwiegt gerade in der Adventszeit die Hoffnung. Sie erwartet von der Enquetekommission Impulse, die es ermöglichen, die Gesellschaft positiv zu verändern. Allerdings gibt es auch manche, die sich sorgen. Denn nicht nur das Wissen und wohlmeinende Worte, sondern vor allem das Handeln trage dazu bei, diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe bewältigen zu können. Hierfür bedürfe es rascher Konsequenzen in Form von Handlungsempfehlungen, die jedoch nicht zum Nullpreis umzusetzen seien. In folgenden Politikfeldern gebe es - so die Verbände - dafür besonderen Bedarf.

Bildung:
Eindeutiger Schwerpunkt der Landespolitik muss die Bildung und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen sein. Dazu bedarf es klarer Strategien zur frühkindlichen Förderung, um Begabungsreserven zu mobilisieren, die berufliche Ausbildung zu optimieren und die außerschulische Jugendbildung besser in die Bildungsplanung einzubeziehen. Besonders wichtig sei es, lebenslanges Lernen zur Maxime zu erheben und möglich zu machen.

Familie:
Es gelte, die vielfältigen Lebensentwürfe zu unterstützen, sowie strukturelle Rücksichtslosigkeiten gegenüber Familien und Frauen abzubauen. Im Bundesvergleich ist Baden-Württemberg bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach wie vor Schlusslicht. Nur wenn die vorhandene Arbeit partnerschaftlich geteilt werden kann, gibt es genügend Zeit für Kinder und Pflege. Die Handlungsempfehlungen müssen klare Aussagen darüber treffen, wie qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsangebote verlässlich und für alle verfügbar ausgebaut werden, um eine echte Wahlfreiheit der Eltern zu ermöglichen. Bildung, Erziehung und Betreuung sind, mit professioneller Beteiligung, systematisch zu verknüpfen.

Ältere Generation:
Eine ?alternde? Gesellschaft kann auf die vielfältigen Potenziale der Senioren bauen. Dafür ist es notwendig, die Selbstständigkeit Älterer nicht nur zu erhalten, sondern sie zu stärken. Nur dann können sie möglichst lange aktiv bleiben und ihren häuslichen Alltag selbstverantwortlich bewältigen. Die Vorschläge müssen klarstellen, welcher Rahmen, welche Strukturen und Dienste dafür weiter zu entwickeln oder noch zu schaffen sind.
Für den medizinischen und pflegerischen Bereich sind Beschlüsse notwendig, damit Geriatrie, Rehabilitation und Prävention für ältere Menschen rasch ausgebaut werden können. Das gilt auch für den Aufbau einer interdisziplinär angelegten Altersforschung im Südwesten.

Beteiligung:
Was in der Gesellschaft zu verändern ist, muss gemeinsam zwischen Männern und Frauen und zwischen den Generationen ausgehandelt werden. Deshalb braucht es Strukturen, um zusammen mit den verschiedenen Organisationen die Balance herzustellen und zukunftsfähige Politik zu ermöglichen. Wenn viele in die Politikgestaltung einbezogen sind, werden die legitimen Interessen besser berücksichtigt. Damit kann ein Kampf der Generationen verhindert werden. Aus Sicht der jungen Generation muss die Enquetekommission Antwort geben, wie die Interessen des Nachwuchses in der veränderten Wählerschaft mit immer größerem Anteil Älterer berücksichtigt werden. Und für diese ist es ein wichtiges Ziel, die Seniorenräte stärker in der Kommunalpolitik zu verankern.

Finanzen:
Die Enquetekommission wird von den vier Verbänden auch daran gemessen, wie sie mit den dramatischen Prognosen umgeht. Die größte Sorge bereitet, wie sich die Schulden und die Pensionsverpflichtungen entwickeln. Es könne nicht sein, dass immer weniger junge Menschen immer größere vergangenheitsbezogene Kosten ?erben? würden.
Abschließend erklärten die vier Verbände, dass sich möglichst viele Personen aus allen Altersgruppen und Schichten aktiv einmischen sollten und müssten, um die sich wandelnde Gesellschaft mit zu gestalten: Deshalb gelte es, im kommunalen Raum und auf der Landesebene neue Formen zu entwickeln, um bei diesen wichtigen Entscheidungen beteiligt zu sein.

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