Keine schwarze Wolke am Sommerfreizeitenhimmel!!
Keinen Grund betrübt in die knapp 5000 Zeltlager und Freizeiten der Jugendverbände zu fahren, sieht trotz des aktuellen Missbrauchsfalls auf Ameland die Vorsitzende des Landesjugendrings, Isabel Hoever: „Uns als Jugendverbänden liegt die Sicherheit unserer Teilnehmer bei Freizeiten und Zeltlagern sehr am Herzen. (...) Wir haben uns in den vergangenen Jahren verstärkt mit der Problematik des sexuellen Missbrauchs beschäftigt und entsprechende Maßnahmen ergriffen“, sagte Hoever.
Für die Ausbildung der Jugendleiterinnen und -leiter haben die Mitgliedsverbände des Landesjugendrings gemeinsame Standards erarbeitet. Das Thema Kindeswohl ist fester Bestandteil der Jugendleiter/innenausbildung. Etliche Verbände haben zusätzlich Standards und Verhaltensregeln für den Umgang mit Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs erarbeitet und verabschiedet.
„Einen hundertprozentigen Schutz wird es leider nie geben“, sagte Hoever, „doch sehe ich eine gute Chance, dass die Freizeiten durch die öffentliche Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema eher sicherer werden.“
Besorgten Eltern, deren Kinder in den nächsten Tagen auf Sommerfreizeiten fahren, empfiehlt der Landesjugendring, darauf zu achten, dass die Leiter der Freizeit eine Jugendleiter/innen-Ausbildung absolviert haben und dies mit einer JugendleiterInnen-Card (Juleica) nachweisen können. Wichtig ist, dass die Freizeit von einer ausreichenden Anzahl Jugendleiter begleitet wird. Eltern sollten außerdem ihre Kinder stärken – insbesondere das Thema Sexualität sollte auch zu Hause nicht tabuisiert werden. Kinder und Jugendliche müssen wissen, dass niemand das Recht hat, sie zu sexuellen Handlungen zu überreden oder gar zu zwingen. Sie müssen ermutigt werden, sich im Zweifelsfall zu wehren und sich sofort an die Teamer vor Ort zu wenden sowie gegebenenfalls ihre Eltern zu verständigen.